Dorfgemeinschaft Hattenhofen

im Herzen des Allgäus

Entstehungsgeschichte der Außengruppe Hattenhofen

Vorgeschichte in der Freiwilligen Feuerwehr Geisenried

Karg Johann war von 1950 bis zum 31. Januar 1972 Schriftführer der FFW Geisenried.
bis 1950 war Bartenschlager Johann Georg 1. Vorstand der FFW Geisenried, wurde dann zum Ehrenvorstand ernannt.

seit 1950...

Nach dem Krieg und nachdem Engratsried eine selbstständige Außengruppe wurde, hatte sich im Frühjahr 1950 der Weiler Hattenhofen entschlossen eine Leichtkraftspritze anzuschaffen. Somit hatte auch Hattenhofen eine selbstständige Außengruppe. Folgende Feuerwehrmänner leisteten damals in dieser Gruppe ihren Dienst: Alberstetter Georg, Eiband Georg, Geiger Andreas und Benedikt, Geiss Josef, Höbel Baltasar und Ignaz, Karg Johann, Knestel Xaver, Schropp Martin und Stiefenhofer Benedikt.
Zum Gruppenführer wurde Siebinger Josef im Juni 1951, nach seiner Heirat. Durch seinen Führungsstil herrschte viel Disziplin in der damaligen Gruppe. Am 8. Januar 1951 wurde von den Hattenhofener Bürgern beschlossen, dass ein Gemeindestadel zur Unterbringung gemeindeeigener Geräte gebaut wird. Vier Monate später wurde dann mit dem Bau begonnen. Das Grundstück stellte Tronsberg Alois zum Verkauf. Der offizielle Kaufvertrag mit dem 1. Bürgermeister Freudling Xaver wurde Jahre später, am 17. Juli 1958 abgeschlossen. Laut Protokoll vom 28. Oktober 1951 bekam die Außengruppe Hattenhofen im September die neue Leichtkraftspritze, die im neuen Gemeindestadel untergebracht wurde. Die Feuerwehrmänner Tronsberg Hermann und Schmutzer Erwin traten nach ihrem 18. Geburtstag im Frühjahr 1952 bzw. 1953 der Feuerwehr bei. In der Jahresversammlung der FFW-Geisenried wurde im Februar 1957 Eiband Georg, Geiss Josef und Karg Johann zum 25 jährigen Dienstjubiläum geehrt.

die 1960er und 70er...

Wegen Wassermangel musste von anfangs Dezember 1962 bis ende Februar 1963 bei eisiger Kälte täglich Vormittags das am 13-Quellenbad erfasste Wasser mit der Feuerwehrspritze in den Wasserbunker gepumpt werden. Am 23. März 1966 brannte das Wirtschaftsgebäude beim Geiger, heute Anwesen Guggenmos. Die Familie Geiger und Gruppenführer Siebinger Josef waren zur Zeit, als der Brand ausbrach, gerade in der Nachbargemeinde Wald beim Heu holen. Bis die benachbarten Feuerwehren Marktoberdorf, Geisenried, Thalhofen und Fliegerhorst Kaufbeuren eintrafen, wurden von der Hattenhofener Feuerwehr das lebende Inventar, soweit es möglich war in Sicherheit gebracht. Durch den Einsatz von 3 Tanklöschfahrzeugen konnte das Wohngebäude gerettet werden. Schmutzer Erwin löste im April 1969 Siebinger Josef als Gruppenführer ab, der in den wohlverdienten Ruhestand ging. Von 1951 bis April 1969 war Siebinger Josef Gruppenführer.

FFW Hattenhofen 1971

Vom 14. bis 19. Dezember 1970 besuchte Schmutzer Erwin in Würzburg den Lehrgang der Grundstufe für Feuerwehrführungskräfte erfolgreich, daraufhin bekam er eine neue Uniform. Im Frühling 1971 erwarben 9 Feuerwehrmänner der Außengruppe Hattenhofen das bronzene Leistungsabzeichen. Die Mannschaft bestand damals aus Gruppenführer: Schmutzer Erwin, Maschinist: Karg Alban, Melder: Alberstetter Josef, Angriffstrupp: Knestel Andreas und Tronsberg Hermann, Wassertrupp: Geiss Franz und Guggenmos Anselm, Schlauchtrupp: Siebinger Alfred und Eiband Karl

Dreieinhalb Jahre nach der Eingemeindung bekam die Außengruppe Hattenhofen von der Stadt Marktoberdorf eine neue Tragkraftspritze TS8 der Firma Bachert. Am 21. November 1975 wurde vom damaligen 1. Bürgermeister Vatter Lutz anlässlich der 25-Jahrfeier "Außengruppe Hattenhofen" im damaligen Gasthaus Stocker in Hattenhofen im feierlichem Rahmen diese Spritze dem Gruppenführer Schmutzer Erwin übergeben.
Beim 100-jährigen Gründungsjubiläum der FFW Geisenried wurde am 7. August 1976 Guggenmos Anselm zum 25-jährigem Dienstjubiläum geehrt. Im Herbst 1976 wurde von Häfele Anton die Alarmübung mit der dafür vorgesehenen Trompete angeblasen. Damit es jeder hört, ist er mit dem Fahrrad durch das ganze Dorf gefahren. Die Feuerwehrmänner kamen zu dieser Übung recht zaghaft, denn sie meinten, dass der Anton (Toni) voll Freude seine geborene Tochter Ulrike anblasen würde. Im Mai 1977 bekamen wir für die neue Spritze einen dazu passenden neuen Anhänger. Der bisherige Wagen wird bis jetzt noch zum Transport der Grabschalung verwendet. Mit der neuen Spritze, dem neuen Anhänger, neuem Schlauchmaterial und weiterem Inventar, war die Außengruppe Hattenhofen nun voll ausgerüstet. Im Mai 1977 wurde Unsinn Martin Gruppenführer. Der bisherige Gruppenführer Schmutzer Erwin wurde in Geisenried Jugendleiter. Von 1977 bis 1994 war die Außengruppe Hattenhofen sehr stark besetzt. Sie hatte bis zu 15 aktive Feuerwehrleute, die jährlich 12 Übungen hatten bzw. heute noch haben. Zusätzlich wird jedes Jahr mit Geisenried und manchmal auch noch mit anderen Feuerwehren eine Alarmübung durchgeführt. In der Jahresversammlung der FFW-Geisenried wurde am 25. Nov. 1979 Schmutzer Erwin und Tronsberg Hermann zum 25 jährigem Dienstjubiläum geehrt. Am 2. Weihnachtsfeiertag 1979 war nachmittags in Marktoberdorf beim Ziegelwerk Schmid ein Großbrand ausgebrochen. Einige Wehrmänner aus Hattenhofen waren mit der Geisenrieder Feuerwehr beim Löschen.

die 1980er und 90er...

Am Abend des 9. Juni 1980 hat ein starkes Gewitter über Hattenhofen gewütet. Ein ganzer Bach kam vom Moos den Waldweg herunter und überschwemmte das Anwesen Schmutzer so stark, dass das Wasser durch den Stall floss. Die Feuerwehr musste trotz heftigem Gewitter ausrücken und das Wasser abpumpen. In der Jahresversammlung der FFW-Geisenried wurde am 17. Nov. 1982 Tronsberg Thomas zum 25 jährigen Dienstjubiläum geehrt. Im Frühjahr 1983 bekamen wir von der Stadt Marktoberdorf eine Sirene. Sie wurde mitten im Dorf beim Knestel auf dem Dachfirst des Widerkehrs montiert. Am Nachmittag des 11. Juli 1983 musste unsere Spritze Schwerstarbeit leisten. 6 Stunden lang wurde bei Stiefenhofer's Holzwies die Senkgrube ausgepumpt. Beim Sportfest 1984 in Geisenried, anlässlich des 30 jährigen Bestehen des SV Geisenried, hat die Außengruppe Hattenhofen beim Tauzieh–Wettbewerb den 1. Platz erreicht. Am 17. November 1984 wurde mit der Spritze eine Hälfte der Wasserreserve ausgepumpt und anschließend wurde die Kammer gereinigt. Am Samstag Mittag den 13. Juli 1985 brannte beim Knestel Xaver das Gartenhaus. Trotz starkem Funkenflug Richtung Kirchturm hatte die Hattenhofener Feuerwehr diesen Brand bald im Griff. An der Jahresversammlung am 22. November 1985 wurden dem Jugendleiter und ehemaligen Gruppenführer Schmutzer Erwin von Kreisbrandmeister Ringenberger, 1. Vorsitzenden Schrägle, 2. Bürgermeister Hackel Erich und Kommandant Stocker Willi einige Ehrungen zugeteilt. Schmutzer Erwin der aus Altersgründen sein Amt als Jugendleiter niederlegte, erhielt als Erinnerungsgabe eine geschnitzte Figur und wurde außerdem zum Ehrenmitglied ernannt. Daraufhin spendierte Erwin dem Verein beim Saufest in Geisenried eine halbe Sau. Trotz Niederlegung seines Amtes hatte Schmutzer Erwin noch einige Jahre seinem Nachfolger Grotz Peter bei der Jugendarbeit unterstützt. Die Löschwasserversorgung in unserem Ortsteil mit den bisherigen drei Oberflur und einem Unterflur Hydranten wurde 1987 durch weitere drei Oberflur Hydranten verbessert. Zusätzlich kann für das hintere Dorf am Fischweiher und für das vordere Dorf aus der Wertach Wasser entnommen werden. Die Feuerwehrübung wurde manchmal auch dazu genutzt um nützliche Arbeiten zu verrichten. So wurden am 4. Mai 1988 an der Kirche alle Ablaufrohre von den Dachrinnen durchgespült.

FFW Hattenhofen 1998Am 30. April 1991 musste unsere Feuerwehr das Maifeuer beim Karg wegen starken Funkfluges löschen. An einem schönen Samstagnachmittag im Juni 1992 wurde unsere Feuerwehr von einem vorbeifahrenden Autofahrer aufmerksam gemacht, dass am Mösmers Stadel neben der B12 Brücke starker Rauch aufsteigt. Nach der Alarmierung einiger Feuerwehren fuhr auch die Hattenhofener Gruppe sofort zum Brandplatz und konnten bis zum Eintreffen der anderen Feuerwehren mit Tannenzweige (Dosäscht) das Feuer löschen. Die Brandursache war vermutlich eine Zigarettenkippe, die von einer Person beim Pinkeln am Stadel weggeworfen wurde. In der Jahresversammlung der FFW-Geisenried am 20. Nov. 1992 wurden Häfele Anton, Geiss Franz und Unsinn Martin zum 25 jährigem Dienstjubiläum geehrt. Vom 20. März bis 27. April 1994 war unsere Spritze in Reparatur. Außerdem wurde bei dieser Gelegenheit eine rückschlagfreie Kurbel eingebaut. Im Februar 1994 nahm Guggenmos Wolfgang in Würzburg beim Gruppenlehrgang mit Erfolg teil. Am 1. April 1994 löste Guggenmos Wolfgang, Unsinn Martin als Gruppenführer der Außengruppe Hattenhofen ab. Unsinn Martin war dann bis Anfang 2000 neuer Zeugwart. In der Jahresversammlung der FFW-Geisenried wurde am 16. November 1994 Alberstetter Josef und Karg Alban zum 25 jährigem Dienstjubiläum geehrt, zwei Jahre später bekam diese Auszeichnung auch Eiband Xaver. Die seit Jahren benützte Saugstelle an der Wertach wurde am 18. Juni 1998 von der Stadt Marktoberdorf mit Betontreppen und einer Plattform neu hergerichtet. In der Jahresversammlung der FFW-Geisenried wurde am 28. März 1998 Geiss Alban zum 25 jährigem Dienstjubiläum geehrt.

neues Jahrtausend und Jubiläumsjahr 2000

FFW Hattenhofen 2000Nachdem von Schmutzer Reinhard der aktive Dienst bei der Feuerwehr (25 Jahre) bald zu Ende ging, übernahm er im Jahr 2000 von Unsinn Martin den Zeugwartposten. Im Jubiläumsjahr 2000 „50 Jahre Außengruppe Hattenhofen“ hat unsere Gruppe 10 aktive Feuerwehr–Männer. Von den damals 12 aktiven Feuerwehrleuten lebten bei der 50 Jahr-Feier noch Alberstetter Georg und Knestel Xaver als Gründungsmitglieder. Am Freitag, den 27. Oktober 2000 wurde im kleinen Rahmen das 50 jährige Jubiläum der Außengruppe Hattenhofen gefeiert. Alle aktiven und passiven Feuerwehr-Kameraden aus Hattenhofen und die Vorstandschaft der FFW Geisenried marschierten abends um 19 Uhr mit der Feuerwehrfahne vom Hattenhofener Feuerwehrstadel in die Kirche St. Andreas. Den Festgottesdienst für die verstorbenen Feuerwehrmänner aus Hattenhofen hielt Pfarrer Krowicki Heinrich. In seiner Ansprache brachte er zum Ausdruck, dass das Miteinander sehr wichtig ist und der ehrenamtliche Dienst für die Allgemeinheit große Bedeutung hat. Guggenmos Wolfgang las in den Fürbitten alle verstorbene Feuerwehrmänner aus Hattenhofen zur Erinnerung vor. Anschließend fand eine kleine Feier in Hattenhofen Hs 28 statt. 1. Vorstand der FFW–Geisenried Grotz Peter begrüßte alle anwesenden Hattenhofener. Namentlich begrüßte er 1. Bürgermeister Weinmüller Wolfgang mit seiner Frau, Pfarrer Krowicki Heinrich, Stadtrat Guggenmos Erwin, Ehrenvorstand und Stadtrat Schrägle Josef, Ehren–Jugendleiter Schmutzer Erwin, Ehrenkommandant Stocker Willi, 1. Kommandant Haugg Alban, Stadtkämmerer und Gruppenführer Guggenmos Wolfgang, Orgelspieler und Stadtbeamter Filser Rupert, Hanke Herbert von der Presse und die Vorstandschaft der FFW Geisenried. Zum 50 jährigen Jubiläum überreichte Grotz Peter dem Gruppenführer Guggenmos Wolfgang eine Erinnerungstafel mit Widmung. Bürgermeister Weinmüller betonte in seiner Rede, die Notwendigkeit und Bedeutung der Ortsteil–Feuerwehren. Die Stadt Marktoberdorf wird auch weiterhin diese Wehren mit den entsprechenden finanziellen Mitteln neben der Stützpunkt–Feuerwehr Marktoberdorf unterstützen. Der Außengruppe Hattenhofen wünschte er zum Jubiläum alles Gute, für die Zukunft weiterhin viel Erfolg und wenig Einsätze. Er bedankte sich für das ehrenamtliche Engagement bei der Allgemeinheit und übergab dem Gruppenführer Guggenmos Wolfgang einen Scheck über 300.-DM als Geschenk der Stadt. Guggenmos Wolfgang bedankte sich beim 1. Bürgermeister und versprach ihm das Geld heute abend sinnvoll einzusetzen.
Danach las Guggenmos Wolfgang die von Unsinn Martin vorbereitete Chronik vor. Er bedankte sich bei allen aktiven und passiven Mitgliedern der Außengruppe Hattenhofen für ihre Tätigkeit zum Wohle der Allgemeinheit, verbunden mit dem Wunsch, dass die Außengruppe Hattenhofen auch zukünftig bestehen bleibt. Nach dem offiziellen Teil gab es warmen Leberkäse mit Brezen, Semmeln und Getränke.

FFW Hattenhofen 2002Am 24. Juni 2001 feierte die FFW Geisenried ihr 125-jähriges Gründungsjubiläum. Vom 8. - 12. Dezember 2003 nahm Knestel Christoph in Geretsried beim Gruppenlehrgang mit Erfolg teil. Schon im darauf folgenden Jahr übernahm er von Guggenmos Wolfgang den Gruppenführerposten. In der Jahresversammlung der FFW-Geisenried wurde am 18. März 2006 Guggenmos Wolfgang zum 25 jährigem Dienstjubiläum geehrt. Der Wunsch vom 1. Bürgermeister Weinmüller Wolfgang beim 50 jährigen Jubiläum "viel Erfolg und wenig Einsätze" ist eingetreten. So musste unsere Gruppe in den darauf folgenden 10 Jahren nur bei folgenden kleineren Einsätzen ausrücken. Am Karfreitag 2007 war eine kleine Gruppe bei der Brandwache der Dreifachturnhalle anwesend. Am 10. Februar 2008 war örtlich die Straße nach Thalhofen, am Höbelsberg überflutet. Die Straße wurde gesperrt und damit auf der Straße keine Eisfläche entsteht, wurde das ganze Wasser abgepumpt.

FFW Hattenhofen 2004Am 5. September 2009 brannte in Hiemenhofen ein Anwesen. Das übrige Material entsorgte die Fa. Hubert Schmid, dass sich aber auf seiner neu geteerten Hoffläche sich wieder entflammte. Der Firmenchef und zwei Mann der Hattenhofener Feuerwehr sorgten für Ordnung. Da Gruppenführer Knestel Christoph nicht immer anwesend sein konnte, wurde Knestel Florian 2008 nach der Gruppenführer-Ausbildung in Geretsried zum Ersatz-Gruppenführer bestimmt. Trotz weniger Einsätze war die Gruppe sehr aktiv. Die jährlichen Übungen, davon im Frühjahr und im Herbst eine Gesamtübung mit der FFW Geisenried wurden durchgeführt. Beim Inliner-Cup von 2002 bis 2005 und beim zweijährigen Staffel-Mix-Marathon ab 2003, die beide durch Hattenhofen gingen wurde von der Feuerwehr die Straßen abgesperrt. Auch das Gesellschaftliche kam nicht zu kurz und so wurde des öfteren mit den passiven Feuerwehrmännern in Speiden eingekehrt. Im Jubiläumsjahr 2010 „60 Jahre Außengruppe Hattenhofen“ hat unsere Gruppe 13 aktive Feuerwehr–Männer. Am Freitag, den 12. November 2010 wurde im kleinen Rahmen das 60 jährige Jubiläum der Außengruppe Hattenhofen gefeiert. Alle aktiven und passiven Feuerwehr-Kameraden aus Hattenhofen und die Vorstandsschaft der FFW–Geisenried trafen sich abends um 19.00 Uhr zu einem Festgottesdienst in der St. Andreas Kirche. In seiner Ansprache betonte Pfarrer Dr. Krowicki die Hilfsbereitschaft und den Einsatz für den Dienst am Nächsten und stellte einen Bezug zum Evangelium (Lk 10,25-37). Anschließend fand eine kleine Feier in Hattenhofen Hs 28 statt. Nach dem Essen begrüßte 1. Vorstand der FFW–Geisenried Grotz Peter alle Hattenhofener. Namentlich begrüßte er: 1. Bürgermeister Himmer Werner, Pfarrer Dr. Krowicki Heinrichwar terminlich verhindert, Gruppenführer und Stadtrat Knestel Christoph, Ehrenvorstand und Stadtrat Schrägle Josef, Ehren–Jugendleiter Schmutzer Erwin, Ehrenkommandant Stocker Willi, Stadtkämmerer Guggenmos Wolfgang, 1. Kommandant Brell Florian und die Vorstandschaft der FFW Geisenried. Außerdem bedankte er sich bei Häfele Anton, der den Leberkäs bezahlte. Anschließend übergab er dem Gruppenführer Knestel Christoph zum 60 jährigem Jubiläum ein Geschenk mit Widmung. 1. Bürgermeister Himmer Werner bedankte sich und wies darauf hin, dass Hattenhofen als Außengruppe seine Berechtigung hat. Er überreichte dem Gruppenführer Knestel Christoph einen Umschlag mit 150,- €, mit dem die Unkosten an diesem Abend bezahlt wurden.

Quelle: Martin Unsinn

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Das eine Prozent

  • Der Wettenkrug und das eine Prozent

Der Wettenkrug von Hattenhofen und das eine Prozent von Marktoberdorf

Hattenhofen – 54 Haushalte mit 180 Bewohnern gibt es in Hattenhofen. Soll heißen: Die Ortschaft auf der leichten Anhöhe westlich der Wertach macht genau ein Prozent der Marktoberdorfer Bevölkerung aus. Doch das Dorf hat manches zu bieten, was nicht in Zahlen und Prozenten zu ermessen, sondern in der Stadt und darüber hinaus einmalig ist.

 Zum Beispiel das 2013 und 2014 neu aufgebaute Dorfgemeinschaftshaus, wo noch jeden Sonntag ein Frühschoppen und ein Dämmerschoppen zusammengehen. Und wo in der Stube ein großer Wettenkrug steht.

Was es mit dem auf sich hat? In den schön bemalten Krug mit dem Zinndeckel, der nahe am Ofen steht, wird kein Bier oder Radler mehr eingefüllt. Vielmehr werden darin alle Zettel mit Stammtischwetten aufbewahrt. Bernhard Häfele, Vorstand des Vereins Dorfgemeinschaft Hattenhofen, und Vroni Diepolder, die Schatzmeisterin, öffnen den Deckel und packen für den Kreisbote aus.

 

Mit Blick auf die Bundestagswahl 2017 haben zwei Mannsbilder eine Wette dazu abgeschlossen, welche Partei ab Herbst die Bundesregierung anführen wird. Immerhin geht es um 50 Liter Bier. Genauso groß ist der „Streitwert“ bei einer anderen Wette mit purem Lokalkolorit: Da geht’s darum, wer von zwei ledigen Burschen im Dorf früher in den Hafen der Ehe einläuft.

Kirche St. Andreas

 

 

Hattenhofen ist aber auch in anderer Hinsicht außergewöhnlich. Aus der Ortschaft mit 180 Einwohnern sind gleich zwei Köpfe im Stadtrat vertreten: Christoph Knestel und Vroni Diepolder, beide in der CSU-Fraktion. Außerdem wohnt in Hattenhofen der Kämmerer von Marktoberdorf, Wolfgang Guggenmos. Er ist zweiter Vorstand der Dorfgemeinschaft Hattenhofen. Und: Er ist Kirchenpfleger der Filialstiftung St. Andreas.

 

 

 

Das Gotteshaus, wo noch einmal im Monat und zu besonderen Festen die Messe gelesen wird und wo regelmäßig der Rosenkranz gebetet wird, befindet sich innen wie außen in einem sehr guten baulichen Zustand. Zahlreiche Maßnahmen über zwei Jahrzehnte hinweg waren die Voraussetzung dafür. Kirchenpfleger Guggenmos kommen die Worte in den Sinn, die Dorfbewohner früher kundgetan haben: „Mir lasset eisern Endres it im Reaga stande.“ Gemeint ist mit dem Endres nicht nur der Patron, sondern die kleine Kirche.

 

Aus Liverpool in das Ostallgäu

Hattenhofen ist in den vergangenen Jahren, nachdem die Stadt dort Bauland ausgewiesen hatte, gewachsen. Am Ortsrand – er selbst spricht humorvoll von der „Südwache“ – ist Joseph Meissner zu Hause. Der 42-Jährige wohnt dort mit seiner Frau Eszer, der elfjährigen Tochter und dem achtjährigen Sohn. Meissner ist der fahrende Tierarzt in und um Marktoberdorf. Er stammt aus Liverpool. Seine Mutter ist Engländerin, sein Vater ein Österreicher. Seine Frau ist in Ungarn geboren. Und vier Jahre hat Meissner in den Niederlanden gearbeitet. Hattenhofen – Europa im Kleinen. Die Familie Meissner ist seit 2009 in Marktoberdorf und erst im März 2017 nach Hattenhofen ins neue Haus gezogen.

180 Bewohner – 19 Musikanten

In Hattenhofen gibt’s auch 19 Musikanten. Die sind meist in größeren Kapellen wie Geisenried oder Ruderatshofen oder mal als kleine „Rentnerband“ aktiv, erzählt Thomas Tronsberg, Schriftführer im Dorfverein und selbst aktiver Bläser. Heuer hat’s zum Dorffest Ende Juli noch nicht geklappt, aber 2018 wollen sie als kleine Besetzung nur mit Hattenhofenern beim Dorffest aufspielen.

Dieser „Event“ ist immer in und vor dem Dorfgemeinschaftshaus. Den Hof beim früheren Langebaur, kurz „Haus 28“ genannt, erwarb 2009 die Stadt Marktoberdorf. Das alte baufällige Haus wurde abgebrochen, das neue mit der gleichen Größe 2013/2014 unter enormem Einsatz der Dorfbewohner wieder errichtet.

Hinten ist ein Stadel, darin steht ein Spritzenanhänger. Hattenhofen, das früher zur Gemeinde Geisenried gehörte, hat auch eine eigene Feuerwehr mit zwölf Leuten, wie Bernhard Häfele schildert. Einmal im Jahr kommen die Kameraden der Geisenrieder Wehr nach Hattenhofen zu einer gemeinsamen Übung.

Viele Jugendliche und Erwachsene aus dem Dorf arbeiten bei Fendt in Marktoberdorf. Doch gibt es auch manch selbstständigen kleinen Betrieb: das Baugeschäft Geiss, die Zimmerei Hefele, die Fahrschule von Uwe Madsack, die Sand- und Kugelstrahlerei von Jürgen Buschkönig. Oder Sven Dürr mit dem Weinhandel Hosp. Oder Detlev Diepolder mit seinem IT-Büro. Er wird von den Hattenhofenern meist nur Poldi genannt.

 
Herzstück in der Ortschaft ist das Ensemble mit dem Dorfgemeinschaftshaus und der Kirche St. Andreas gegenüber. Dazwischen steht ein neuer Brunnen, der seit 2017 in Betrieb ist. Er wird mit Wasser vom alten Pumpenhäusle am Weiher unten gespeist. Dafür wurde eigens eine Leitung nach oben ins Dorf verlegt. Einen Motor braucht’s dafür nicht, das alte Wasserrad reicht aus. Das Wasser für den neuen Dorfbrunnen: Es soll ebenso nicht versiegen wie die Stammtisch-Ideen. Es haben noch einige Zettel Platz im Hattenhofener Wettenkrug.
 
Text und Bilder: Kreisbote Kaufbeuren
Artikel vom 26.08.2017
© jj
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